Astrologie/ kosmogen ▼
Warum „kosmogen“ ?
Wissenschaftliche Erfassbarkeit
Die Problematik der Tierkreis-Zeichen
[X] Wissenschaftliche
Erfassbarkeit
«kosmogen»
ist im Sinne eines genormten (genau definierten) Produktes zu
verstehen. Es ist keine andere, oder neue Form der Astrologie, sondern
der Versuch die unüberschaubare Fülle astrologischer Überlieferungen (und
Erfindungen) auf einen harten Kern zu reduzieren - eine Art
ASTROLOGIE-STANDARD zu definieren.
Der Begriff «kosmo-gen» wurde entsprechend dem
wissenschaftlichen Begriff «endo-gen», von «kosmo-genetisch» abgeleitet, was
soviel bedeutet wie Phänomene, welche aus kosmischen (Gestalt)-Strukturen
entstehen. Die Reduktion bezieht sich auf eine Auswahl von
Prognose-Techniken, die in fast allen astrologischen Schulen als gemeinsame Basis
gelten. Das sind die TRANSITÄREN Zyklen der langsam laufenden Planeten JUPITER, SATURN,
URANUS, NEPTUN, PLUTO, und in eingeschränkteren Maß die
SEKUNDÄREN Zyklen von Sonne, Merkur, Venus, Mars sowie von Horizont und Meridian
(=Aszendent u. MC). Die Bewegungen dieser Körper und kosmischen Achsen
weisen im Sinne biologischer Uhren, eine deutlich wahrnehmbare Synchronizität
zu Verhaltens-Änderungen im kollektiven wie persönlichen Leben auf. Zwar
zeigen auch die Transite der schnell laufenden Planeten eine Wirkung. Diese ist
aber wesentlich kurzlebiger, individueller (intimer - weniger sichtbar) und
durch tatsächliche Umstände störanfälliger, d.h. sie ist schwerer nachweisbar.
Damit soll nicht behauptet werden, dass alle anderen astrologischen Techniken (z.B.
die Tierkreiszeichen und Häuser ....) oder Möglichkeiten der
Charakter-Beschreibung unbrauchbar wären. Sie sind aber wissenschaftlich
wesentlich schwieriger fassbar (messbar), und spielen daher in «kosmogen-Analysen»
keine, oder nur eine nebensächliche Rolle. Auch Planetoiden oder hypothetische
Planeten (Hamburger Schule) werden aus diesem Grund absichtlich nicht
verwendet. Entweder ist deren Wirkung noch zu wenig bekannt, oder deren
Existenz zu spekulativ. Im Unterschied zu den genauer
definierbaren Vorgängen, kann man ihre Wirkung als "okkult"
bezeichnen - was ja lateinisch nichts anderes als "versteckt"
bedeutet (d. h. noch nicht be- oder erkannt). ▲
[X] Chrono-Biologie
«kosmogen» soll Astrologie durchschaubarer, und
wissenschaftlich im Sinn der CHRONO-BIOLOGIE zugänglicher machen. Daher liegt
die Betonung mehr auf der Beschreibung psychischer Veränderungen, und nicht
auf einer sogenannten Charakter- oder gar Schicksals-Beschreibung. Auch in
der astrologischen Praxis geht es den Klienten ja vor allem um derzeit
beunruhigende, oder für die Zukunft erhoffte Veränderungen - wenn das heute
auch viel psychologischer interpretiert wird als früher. Die relativ junge
Wissenschaft der Chronobiologie beschäftigt sich ebenfalls mit biologischen
bzw. psychischen Veränderungen, wenn es sich dabei auch vorwiegend um kurze
Tages-Rhythmen handelt, und nicht um Lebens-Zyklen. Dass bisher von dieser
Seite noch kein interdisziplinäres Interesse zu bemerken ist (sogar im
Gegenteil ängstliche Abgrenzung), so hat das mit den üblichen
Berührungs-Ängsten zu tun. Wissenschaftler leiden derzeit (immer noch) unter
einer Art „spiegelverkehrtem“ Inquisitions-Syndrom: Während die Kirche früher
die Wissenschaft verfolgte, hat sich das nun umgedreht. Alles was der
Spiritualität verdächtig ist, wird gemieden oder ignoriert. Das hat sich zwar
bereits ab den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts etwas geändert, aber eher
im Sinn einer Modeerscheinung (New-Age) mit entsprechenden Übertreibungen,
Lippen-Bekenntnissen, und vor allem fehlender Ausdauer, diesen alten Weg in
neuer Form weiter zu verfolgen. Da die traditionellen Konfessionen im Schwinden
begriffen sind (trotz gelegentlichen Wieder-Aufflammens), kann man im Fall der
Astrologie sogar von einer Art diffusem Religions-Ersatz, im Sinn einer Art
«Welt-Religion» sprechen. Gerade dieser religiöse (pantheistische) Aspekt
scheint wohl dafür verantwortlich, dass die eigentliche Erforschung der
Astrologie so schwer fällt. Das könnte sich in Zukunft ändern - Tatsachen
können ja nicht auf Dauer ignoriert werden - aber es wird wohl noch einige Zeit
brauchen, da auch Forschung Zeit und vor allem Geld kostet. Leider sind
die Astrologen selbst nicht ganz unschuldig an dieser rückständigen Situation,
wie ich auf entsprechenden Kongressen und im Kontakt mit Astrologie-Verbänden [•]
immer wieder feststellen konnte. Zusätzlich banalisieren und entstellen die
Medien mit Ihren Tierkreiszeichen-Horoskopen den Bereich, und
publicity-süchtige "STAR-ASTROLOGEN/ bzw. -INNEN" tragen noch ein
Übriges dazu bei, dass man bei Beschäftigung mit diesem Thema immer wieder
zwischen die Stühle gerät. ▲
[X] Exakte Berechnung
u. psychologische Auswertung
«kosmogen» soll
auch dem Laien eine verständliche und objektive Orientierung über ASTROLOGIE
ermöglichen. Computer-Programme liefern zwar heute schnelle, und relativ
sichere astronomische Berechnungen, aber diese naturwissenschaftliche
Richtigkeit garantiert noch lange keine psychologisch richtige Auswertung. In
letzter Zeit tauchen sogar zunehmend mehr oder weniger beliebige
Interpretationen auf. Das entspricht zwar intuitiven Techniken wie dem I-Ging,
Tarot, Gummi-Bärchen-Orakel, Kaffee-Satz-Lesen, Bibel-Stechen etc., hat aber
nichts mit kosmischen Zyklen und Entwicklungs-Rhythmen zu tun. Es ist daher
notwendig die Erforschung innerer Uhren gegenüber solchen intuitiven, und eher
zufälligen Assoziations-Techniken abzugrenzen. Bereits zu Anfang des 20.
Jahrhunderts gab es erste Versuche die astrologische Überlieferung
wissenschaftlicher fassbar zu machen: z.B. in Deutschland der 30-iger Jahre mit
der sogenannten «KOSMO-BIOLOGIE», oder im Frankreich der 60iger Jahre durch die
STATISTISCHEN Untersuchungen des Psychologen MICHEL GAUQUELIN. Heute sind es
die ZYKLEN-FORSCHUNGEN des französischen Astrologen ANDRE BARBAULT, die in eine
ähnliche Richtungen weisen. ▲
[X] Problematik der
Tierkreis-Zeichen
Die
Tierkreiszeichen sind zwar jene Elemente, welche die Astrologie populär gemacht
haben. Sie sind aber gleichzeitig die problematischsten, und relativ wenig
aussagekräftig - besonders wenn man sich nur auf das «Sonnen-Zeichen» beschränkt.
Die Popularität dieses Sonnen-Zeichens ist aus zwei Gründen leicht
verständlich. Erstens lässt sich bei Geburt der Sonnen-Stand im Tierkreis,
einfach und ohne Vorkenntnisse aus Kalendern ablesen. Vor der Verbreitung der
Kalender reichte eine einfache Himmels-Beobachtung, oder noch simpeler, die
Feststellung der Jahreszeit. Da die Menschen früher keine Uhren hatten, und
fast alle in der Landwirtschaft arbeiteten, gehörte die Himmels-Beobachtung zu
ihrem praktischen Alltag. Der zweite Grund für ihre Beliebtheit liegt gerade
in der begrenzten Aussage-Kraft der Tierkreis-Zeichen, noch dazu, wenn man sich
nur auf den Sonnen-Stand konzentriert. Mit dieser extrem vereinfachten
Einteilung der Menschen in 12 Typen ist ja letztlich niemand wirklich individuell
beschreibbar. Diese Einteilung ist eher als kollektives Spiel zu betrachten. Es
kommt einerseits unserer Selbst-Gerechtigkeit entgegen, und bietet andererseits
eine spielerische Möglichkeit sich zu hinterfragen. So erinnert es im Grunde
eher an ein archaisches Bedürfnis sich mit einem Totem-Zeichen zu
identifizieren. Da heute praktisch jeder Mensch sein "Monats-Zeichen"
kennt, wird das auch von seriöseren Astrologen (eigentlich wider besseres
Wissen) zum Kundenfang eingesetzt. Wollte man aber die Wirkung des
Tierkreiszeichens innerhalb der Gesamtperson beschreiben, so könnte man es
lediglich etwa mit dem Lenkrad bei einem Auto vergleichen. Auf den ersten Blick
scheint das ja wirklich sehr wichtig, aber versuchen Sie einmal ein Auto allein
über sein Lenkrad zu beschreiben. ▲
[X] Kollektiv und
Individuum
Früher
empfand man sich viel mehr als Teil eines Ganzen, eines Kollektives (einer
Gruppe, Sippe, Familie). Dagegen ist Individualität ein relativ moderner
Begriff. Insofern entspricht die Konzentration auf „sein Tierkreiszeichen“,
bzw. die 12-er Teilung der Sonnenbahn auch früheren Vorstellungen, wobei das
Ganze – der Tierkreis – den jährlichen Wachstums-Prozess (Sonnenlauf) mit
seiner kollektiven Arbeits-Einteilung widerspiegelte (Stunden-Bücher im 13.-15.
Jhd.). Persönliches Schicksal, Charakter und Psyche im heutigen Sinn,
standen dagegen früher kaum zur Debatte – höchstens für den Herrscher. Die
seltsam WIDERSPRÜCHLICHE SITUATION der Astrologie durch die ganze Geschichte
hindurch, ist letztlich nur damit zu erklären, dass die Mehrzahl der Menschen
«es» - d.h. über sich individuell - im Grunde genommen gar nichts genaues
wissen will, und ganz zufrieden ist, wenn alles ein Spiel bleibt, wenn man dran
glauben kann, oder auch nicht, alles nach Belieben auszulegen ist. Besonders
dem modernen Menschen in seiner Überschätzung der Freiheit, ängstigt es –
sollte das Ganze tatsächlich stimmen – persönlich noch durchschaubarer und
manipulierbarer zu werden. Seine Daten sind heute sowieso schon überall
gespeichert. Oder noch schrecklicher, dass vielleicht über eine Hinter-Tür,
sich wieder der «Liebe Gott» einschleicht. Und tatsächlich gehen die
Möglichkeiten der Astrologie viel weiter als vielen lieb ist - und sie sind
viel geringer als viele Astrologen glauben machen. Auch wenn man die
Tierkreis-Zeichen ganz vernachlässigt, erhält man durch KONZENTRATION AUF
PLANETARE ZYKLEN, sehr genaue Angaben über die PSYCHISCHE DYNAMIK und über
Veränderungen im Umfeld einer Person. Endgültige Fakten aus diesen Zyklen
ergeben sich allerdings erst im ZUSAMMENSPIEL MIT EIGEN-VERANTWORTLICHER
ENTSCHEIDUNG und tatsächlichen Umständen. «kosmogen» soll mit
dieser MODERNEN FORM der ASTROLOGIE auf nachweisbare, und nüchterne Art
vertraut machen. ▲
(Otto Kayser, Kayser Otto, Otto Kaiser, Kaiser Otto, Otto Keiser, ottokayser, © Otto Kayser